
Da ist es wieder, das mehrfach freudige Unbehagen, dass mich bei Dota Kehrs Alben durchfährt. Eins davon rührt daher, dass ich mich frage, ob ich nun so alt bin, dass ich in die Liedermacherecke hineingewachsen bin oder ob die Liedermacher nicht doch an Vielfalt und Qualität gewonnen haben und ich sie deshalb mag. Vielleicht liegt da Wahrheit irgendwo dazwischen.
Das andere Unbehagen hingegen liefert mir Dota & Band mit ihren Songs, die nochmals pointiert und detailliert vor Augen führen, was ich nicht unbedingt sehen will oder nicht mehr sehen kann. Die Dinge des Lebens, die den Wahnsinn hier und da und dort ausmachen und oft bei mir ein hilfloses Kopfschütteln auslösen, da ich oft nicht weiß, was ich tun kann, damit es doch bitteschön irgendwie besser wird. Glücklicherweise ist das nur eine Seite von Dotas Musik. Sie schafft es, auch die schönen Seiten des Lebens zu besingen und macht damit Mut und Lust auf das Leben. Und noch ein Glücklicherweise hinterher: Oft (Immer?) liefert auch Sie keinen Ausweg, keine Besserwisserei, keine Rezepte. Und deshalb ist bislang jedes Album von ihr ein freudiges Unbehagen.
Mag ich deshalb insbesondere auch den Song „Zwei im Bus“ auf dem Album, nachdem der Raketenstart zumindest im D-Radio fast schon zum Lieblingslied der Redaktion(en) avancierte. Und passend zum Song „Zwei im Bus“ mein Bild. Ein Foto von den („guten alten“) Malta-Bussen, die gehegt, gepflegt, geschmückt und geliebt wurden. Hachja, früher…

Und ein Sorry auf dem Weg: Auch wenn Dota als allgemein in den Pop verortet wird, sortiere ich sie bei den Liedermachern ein. Harte Kriterien dafür hab ich nicht – es ist ein Gefühl. Und Gefühl gewinnt, wie Olaf Schubert bestätigen wird!