DJ Koze – Music Is Okay (2000)

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„Pro & Contra

Pro

Die Platte „Music Is Okay“ von DJ Koze ist eine gute welche. Dies sagt er, dies sag‘ ich. Warum ist sie eine gute Platte? Weil:

1. Sie von DJ Koze ist, einem der einfühlsamsten, talentiertesten, humorvollsten und originellsten Repräsentanten elektronischer Musik, einem Menschen, der schon als Fischmobber ungeahnten Witz in die deutsche HipHop-Szene hat einfließen lassen und auch in anderen Bereichen moderner Musik ständig neue Pfade aufzuspüren in der Lage ist.
2. Sie darum auch einige der humorvollsten und originellsten Lieder ihrer Zunft beinhaltet (siehe 1.).
3. sowieso.

    Sehen Sie, ich höre noch nicht lange elektronische Musik. Auch Kozes Album legte ich mit eher wegen des schönen Titels zu, denn aus Gründen der Musikfavorisierung. Ich wußte nicht einmal genau, was der Untertitel „Eine Stunde neu Gemischtes neu gemixt.“ Bedeuten sollte, obschon dies zu erkennen keine Insiderinformationen abverlangt. Es verhält sich so, daß DJ Koze sich einige Lieder, die im am Herzen, auf der Seele, oder auch bloß in seiner Wohnung lagen, vorgenommen hat, um ihnen einen neuen Stempel aufzudrücken.

    Wie ist nun jener Stempel beschaffen? Folgenderweise: Es handelt sich bei diesem Stempel um einen von Koze selbst entwickelten, einen, der jedem, der diesen sichtet, sogleich bedeutet, daß nun die Zeit des Vergessens angebrochen sei, die Zeit des Tanzens, des Genießens, die Zeit des Lebens. Oder, um es mit den Worten von DJ Koze zu sagen: „Mit einem Lächeln, daß Stefan einem auf das Gesicht gemacht hat, kann man die Welt verbessern. Dieser Tonträger will Ihnen nun dabei helfen, daß dieses Lächeln bleibt, wo es ist.“

    Jawohl.

    Koze remixt wunderschöne Lieder in noch schönere Lieder. Er tut das mit Respekt und mit Würde. Er tut das einfach gut. Mit dabei sind – unter anderem – Blumfelds „Tausend Tränen tief“, Fünf Sterne deluxens „Happy HipHop (im Original: HipHop Clowns und Party Rapper)“, Egoexpress‘ „Telefunken“, Rocko Schamoni, die goldenen Zitronen, Visit Venus und viele andere gute, denn DJ Koze hat Geschmack. Als Anspieltipp möchte ich an dieser Stelle das Lied „Lila Pause“ von der Station 17 & DJ Koze nennen, denn – wie schon Koze im CD Booklet völlig zu Recht schreibt: “ …Wenn Birgit über die Zeit philosophiert, gehen drei Sonnen auf …“

    Nein, da gibt es gar keinen Zweifel, DJ Kozes Album: „Music Is Okay“ ist ganz wundervoll, von der Covergestaltung über die Anmerkungen des DJ’s höchstselbst, bis hin zur … na, bis zur? Musik, genau. Mögen noch ganz viele Menschen sich die Platte kaufen gehen, möglichst schnell, auf daß all die herrlichen Melodien alsbald über den Dächern aller Städte, Dörfer, Szenen und Zonen dieser unserer Welt erklingen und unsere Herzen zum Schmelzen bringen – die Welt würde tatsächlich besser werden.

    (Totte Kühn)

    Kontra:

    Das Problem dabei ist, daß ich eigentlich meinen Kühn-Clan Bandkollegen Reiner darum bitten wollte, eine negative Besprechung von DJ Kozes Album „Music Is Okay“ für das Hanebüchlein abzugeben, aber erstens habe ich das vergessen und zweitens, hätte ich es sowieso nicht übers Herz gebracht, diese schöne Platte von einer mir nahestehenden Person verbal zerreißen zu lassen, denn das hätte unweigerlich zu einer Katastrophe geführt.

    Ich erinnere mich aber an eine Diskussion mit Reiner, der immerhin Kozes Version von Blumfelds „Tausend Tränen tief“ kennt, und sie im Verlaufe des Gesprächs – es bricht mir das Herz, doch ich will es Euch nicht vorenthalten – als „total scheiße“ titulierte. Ja, so grausam können Menschen sein.

    In einem waghalsigen Versuch will ich mich nun der Selbsthypnose unterwerfen, um mir dann vorzustellen, ich sei Reiner und würde oben genanntes Album hören…

    TOTALE SCHEISSE! DER KERL KANN BLOSS KEIN RICHTIGES INSTRUMENT SPIELEN! DARUM BEGNÜGT ER SICH DAMIT, COMPUTERKACKE ZU MACHEN! WAS SOLL DAS SEIN? TAUSEND TRÄNEN TIEF? PAH, VÖLLIGER MÜLL! DAS ORIGINAL IST VIIIIIEEEEEL BESSER! DA SINGT WENIGSTENS EINER. ABER HIER! DER KANN JA GAR NIX! SO EIN MIST IST DAS!!!!! …..

    Tja, ich bin wieder erwacht. Was ich da lese, gefällt mir gar nicht. Aber das war ja abzusehen. Darum ist das hier ja auch die Kontra-Sparte. Aber hier will ich nicht sein, drum geh‘ ich auch. Reiner, Dich bitte ich noch um Entschuldigung. Aber daß Du die Platte nicht magst, ist tragisch.

    Tschüß!

    (Totte Kühn, diesmal als: Reiner)“ (http://www.hanebuechlein.de/kultur/pro-contra-djkoze.php)

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