Archiv der Kategorie: Forschung

(Selbst-)Professionalisierung von Erwachsenenbildner*innen auf Distanz.
Einblicke in die Zugriffszahlen und Themenwahlen auf wb-web im „Coronajahr“ 2020

Cover Magazin Erwachsenenbildung.at

Meine Kollegin Carmen Biel und ich können auf eine neue Veröffentlichung im Magazin Erwachsenenbildung.at verweisen.

In der Kurzzusammenfassung der Redaktion heißt es zum Beitrag:

„Das Portal wb-web und der darin eingebundene EULE Lernbereich sollen Lehrende in der Erwachsenen- und Weiterbildung durch (Selbst-)Professionalisierungsangebote beim Kompetenzaufbau unterstützen. Haben Erwachsenenbildnerinnen diese digitalen Angebote im Zuge des ersten coronabedingten Lockdowns im Jahr 2020 verstärkt genutzt, um ihre erwachsenenpädagogischen Handlungskompetenzen selbstgesteuert zu erweitern? Die statistische Analyse der Autorinnen legt nahe, dass dem so ist. So haben in der Zeit des ersten Lockdowns mehr Personen als im Vergleichszeitraum 2019 auf das Portal wb-web sowie den EULE Lernbereich zugegriffen. Noch stärker als bisher waren dabei Themen rund um die digitale Gestaltung von Lehr-/Lernsettings von Interesse. Dies verdeutlicht, dass es seitens der Nutzenden verstärkte Bedarfe an digitalen Informationsangeboten zu erwachsenenpädagogischen Themen zu Beginn der Corona-Krise und darüber hinaus gab.“

Das Magazin steht als Open Access zum freien Download zur Verfügung: https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-44-45/

Kompetenzen von Lehrenden bilanzieren und anerkennen

In der Podcastreihe potenziaLLL für das Lebenslange Lernen von Lehrenden des Portals wb-web spreche ich mit Brigitte Bosche und Marlis Schneider. Die beiden sind Mitarbeitende im Projekt GRETA, welches sich um die Bilanzierung und Anerkennung von Kompetenzen Lehrender in der Erwachsenen- und Weiterbildung bemüht. Diese werden auf Basis eines entwickelten Kompetenzmodells erfasst.

Hier reinhören.

Was sollen Trainer/innen können?

Bildquelle: https://epale.ec.europa.eu/sites/default/files/styles/epale_slideshow_image/public/digital_skills_blog_post_key_competences_slider.png?itok=FtnF03dU

Welches Wissen und welche Kompetenzen benötigen Lehrkräfte der beruflich-betrieblichen Weiterbildung? Im Interview mit Dr. Susanne Wißhak fragte ich nach neuesten Befunden aus der Trainerforschung. Das Interview ist bei EPALE nachzulesen. https://epale.ec.europa.eu/de/blog/was-sollten-trainerinnen-koennen

Digitalisierung und Lernen

Bildquelle: https://hep.pondus.de/cover/9783035513349.jpg

Erik Haberzeth & Irena Sgier haben das Buch „Digitalisierung und Lernen – Gestaltungsperspektiven für das professionelle Handeln in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung“ herausgegeben.

Sie rücken die Auswirkungen und Gestaltungsperspektiven des digitalen Wandels im Weiterbildungsbereich in den Fokus. Digitalisierungsstrategien der Anbieter, technologische Entwicklungen als Bildungsthemen, Kompetenzen des Lehrpersonals oder Organisation von Lehren und Lernen mit digitalen Medien sind Themen, die besprochen werden. 

Ich habe mir das Buch angesehen und es auf wb-web besprochen. HIer geht es zum Beitrag: https://www.wb-web.de/material/medien/digitalisierung-und-lernen.html

wbmonitor: Wie kommt die Wissenschaft in die Praxis?

Quelle: https://www.bibb.de/images/content/wbmonitor_pm_logo_280x170px.png

Vor Kurzem wurde der wbmonitor 2018 veröffentlicht, der sich der Frage widmete, wie die Wissenschaft in die Weiterbildungspraxis kommt. Es geht also um Wissenstransfer – einer wichtigen Frage in der heutigen Zeit. Denn nicht nur immer mehr und differenzierteres Wissen entsteht, auch der Zugang und Umgang mit Wissen in Zeiten, in denen vieles „postfaktisch“ zu sein scheint, ist wichtig.

Ich habe mit den Bericht angesehen und eine Zusammenfassung erstellt, die auf wb-web sowie bei EPALE nachzulesen ist. Für alle, die es eilig haben 🙂

Handbuch E-Learning. 5. erweiterte und überarbeitete Auflage beim UTB erschienen

Quelle: https://www.utb-studi-e-book.de/media/catalog/product/cache/1/thumbnail/600x/17f82f742ffe127f42dca9de82fb58b1/9/7/9783838549651.jpg

Da ist es: Das Handbuch E-Learning in der 5. Auflage. Erstmalig beim utb erschienen und erstmalig mit einem Stichwortverzeichnis! Darüber freuen wir uns als Autoren sehr, denn das war in den letzten Auflagen ein berechtigter Kritikpunkt (der weniger uns Autoren angelastet werden kann, aber das ist eine andere Geschichte).  Meines Wissens soll es auch als E-Book verfügbar sein (ist auch angekündigt), aber ich fand bislang noch keinen Code im Buch, um das Handbuch herunterladen zu können. 

Insgesamt haben wir das Buch wieder überarbeitet und an den Stand der aktuellen Diskussion im E-Learning angepasst. Einige Themen fielen der Überarbeitung „zum Opfer“, andere wurden dafür aufgenommen. So gibt es hoffentlich, trotz seines durchaus massiven Umfangs, Personen Orientierung, die sich in den Bereich es E-Learning einarbeiten wollen. Dank der Strukturierung im Buch ist es nicht notwendig, dieses komplett durchzuarbeiten, sondern man kann sich je nach Bedarf in die entsprechenden Passagen einlesen. Somit gibt es einen ersten (aber auch zweiten tiefergehenden) Einblick in die jeweilige Materie, über virtuelle Bildungsräume, Didaktik, Qualität, Standardisierung, Bildungsressourcen, Lehr- und Lernkompetenzen, Lernerfolg, Implementierung, Evaluation oder auch Rechtsgrundlagen.

Ich hoffe, dass wir mit diesem Werk Personen unterstützen, die sich mit E-Learning auseinandersetzen. Durch die Digitalisierungsstrategien kommt ja nochmal/wieder Schwung in die Diskussion…

Das Buch bei utb: http://www.utb-shop.de/catalog/product/view/id/9849/

 

„Wo bleiben denn die nicht traditionell-Studierenden?“

 

Quelle: http://www.paedagogik.de/bilder/9783834017772.jpg

Das Thema Hochschulöffnung für die Gruppe der nicht-traditionell Studierenden ist nicht ganz so neu, gewann aber in den letzten Jahren zunehmend an (bildungs-)politischer Bedeutung. Im Projekt „Offene Kompetenzregion Westpfalz“ (https://www.kompetenzregion-rlp.de) des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ (https://www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de) wurden Angebote speziell für diese Zielgruppe entwickelt und werden nun angeboten. Im Rahmen des Projekts widmete ich mich unter anderem der Frage, wo denn eigentlich die nicht-traditionell Studierenden bleiben? Denn laut Gesetz können in Rheinland-Pfalz  sehr viele Menschen auch ohne Abitur studieren. Jedoch ist der Zustrom dieser Gruppe an Studierenden an die Hochschulen bislang noch überschaubar. Wieso, weshalb, warum?… Und so führte ich eine Befragung bei Personen durch, die grundsätzlich die Studienberechtigung aufgrund ihrer (Bildungs-)Biografie erworben haben, jedoch nicht  den Weg an die Hochschulen suchten, suchen oder suchen werden. Über 250 Befragungen ergaben ein interessantes Bild, dass nun im Buch „Hochschulöffnung durch Kompetenzorientierung und Digitalisierung„, herausgegeben von Rolf Arnold u.a. (Schneider Verlag) zusammengefasst dargestellt ist.

Kategorien, gebildet aus einer Abfrage zu „drei Assoziationen mit dem Studium“ bei Schüler_innen an Berufsbildungseinrichtungen in der Westpfalz

 

Für Interessierte hier nochmal der Direktlink zum Verlag: http://www.paedagogik.de/index.php?m=wd&wid=3012

Und einen Einblick in das Inhaltsverzeichnis: http://www.paedagogik.de/verzeichnisse/9783834017772in.pdf

Horizon Report 2017 – Lerntechnologien integrieren und Lernen fokussieren

(Quelle: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQcTgecjb8kPFqJd8kjcpTVQaYkndghKxr5hEHN6TPwodeebs1p)

Auf dem Rückweg von der GMW-Tagung „Bildungsräume“ fand ich endlich  Zeit, mir den nicht mehr ganz so neuen Horizon Report anzusehen. Zu dessen erscheinen zwitscherten schon vor Monaten alle (sozialen) Medien.

Der Report hat sich ja (nicht nur) in der E-Learning Community einen Namen gemacht, da hier die zu erwartenden Trends des Einsatzes von Lerntechnologien in die Hochschullehre für die kommenden Jahre von einer Expertengruppe prognostiziert wurden. Zwar gibt es auch in diesem Jahr wieder Hinweise auf lehr- und lerntechnologische Entwicklungen , aber viel spannender ist meines Erachtens, dass der Report diese weniger stark fokussiert und seinen Blick deutlicher  auf Themen legt, die das Lehren und Lernen sowie die Organisation von Bildungsräumen an sich betreffen. 

Schon beim Blick in die Zusammenfassung der Ergebnisse zeigt sich, dass als erster Punkt Lehrkulturen und Studierendenerfolge genannt und damit als zentral angesehen werden! Aber auch der Erwerb von praktischen Kompetenzen (wobei entsprechende Technologien sinnvoll zu integrieren sind) und Prozesse zur Einschätzung unterschiedlicher (auch informell erworbener) Kompetenzstufen sowie die Bedeutung des Erwerbs von Medienkompetenzen, nicht nur verkürzt verstanden als Mediennutzungskompetenz (vgl. Medienkompetenzbegriff nach Dieter Baacke), zeigen, wie deutlich sich der Schwerpunkt von der Technologie hin zur Gestaltung von Lehrprozessen und die Unterstützung von Lernprozessen verlagert. 

Blickt man in die zu erwarteten Trends, so stellen die Beförderung von Innovationskulturen an Hochschulen inklusive der Forderung, Scheitern als Teil des institutionellen Lernprozesses zu verstehen sowie der verstärkte Einsatz von Deeper Learning Methoden und die damit verbundene Kompetenzorientierung zwei langfristige Trends dar, die in den kommenden fünf Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Mittelfristig, so der Horizon Report, sind die Messung von Lernprozessen für einen Kompetenzerwerb sowie die Neugestaltung von physischen (!) Lernräumen  zur Förderung von Projektarbeit, Mobilität, Flexibilität oder mixed reality Technologien (im Handbuch E-Learning 2015; (5. Auflage wohl noch 2017) von Arnold et al. als Hybrider Bildungsraum bezeichnet) zwei Bereiche, die erwartbar sein dürften. Aktuelle Trends stellen der verstärkte Einsatz von Blended-Learning, der Ausbau von Lernplattformen sowie Formen kollaborativen Lernens dar. Insgesamt, so zeigen die Trends, geht es jetzt (zumindest meines Erachtens) deutlich stärker um Fragen der Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements, der Kompetenzentwicklung etc., wobei immer wieder auch Technologien, wie z.B. Cloud-Dienste, Apps etc. erwähnt werden.

Ebenso sind die benannten Herausforderungen weniger technischer Natur als vielmehr in den Bereichen der Personal-, Organisations- und Lehrentwicklung zu verorten. So sieht der Report die Entwicklung von Medienkompetenzen bei allen Akteuren, die Zusammenführung von formalen und informellen Lernen und die Kultivierung des Lebenlangen Lernens als bewältigbar an. Schwerer hingegen scheinen Hürden wie die Überwindung der Ausbildungskluft, vor allem bedingt durch soziale Ungleichheiten mit den damit verbundenen Problemen (erschwerter Zugang zu Bildung, Heterogenität der Lernenden) sowie die Überwindung des digital gap auf globaler und innergesellschaftlicher Ebene zu sein. Als echte Herausforderungen werden der Rollenwechsel bei Lehrenden sowie die Entwicklung Kompetenzorientierter Lernangebote beschrieben. (Zu letztgenannten Punkt gibt es wohl kommenden Monat einen Kriterienkatalog, der gerade in Veröffentlichung ist und hoffentlich Lehrenden bei der Gestaltung kompetenzorientierter Ansätze hilft.)

Insgesamt, so denke ich, hat der Horizon Report damit die wirklich wichtigen Themen aufgegriffen, die für die gelingende Gestaltung von Lehre in den kommenden Jahren von Relevanz sein dürften oder könnten. 

Mein Dank gilt an dieser Stelle wie wie jedes Jahr Helga Bechmann vom Multimedia Kontor Hamburg für ihre ausgezeichnete Arbeit an der deutschen Version des Report und ihre freundliche Erinnerung, dass wieder ein Jahr herum ist 🙂

Der Horizon Report 2017 ist hier frei verfügbar: https://www.nmc.org/publication/nmc-horizon-report-2017-higher-education-edition-de/

Lehren und Lernen online. Lehr- und Lernerfahrungen im Kontext akademischer Lehre

Vor einigen Monaten (!) flatterte mir das Buch „Lehren und Lernen online. Lehr- und Lernerfahrungen im Kontext akademischer Lehre“, herausgegeben von Hedwig Rosa Griesehop und Edith Bauer (2017) auf den Schreibtisch. Da ich gerade selbst viel zu schreiben hatte und habe, kam ich gar nicht dazu, es hier kurz vorzustellen. Ein Blick in das Werk lohnt sich für alle, die sich weniger mit technischen Fragestellungen im E-Learning beschäftigten, als vielmehr didaktischen Fragestellen nachgehen und sich didaktische Inspirationen sowie theoretische Fundierungen zur Gestaltung netzbasierter Lehr-Lern-Szenarien holen möchten. Denn der Sammelband „verfolgt mit der Präsentation und Diskussion neuer, unter dem Einfluss von Konstruktivismus und Subjektwissenschaft entstandener didaktischer Modelle für eine onlinebasierte Lehrpraxis ein explizit theoretisches Anliegen, in der Auseinandersetzung mit ganz konkreten Herausforderungen dieser Praxis aber auch ein praktisch-methodisches Interesse“ (S. VI). Damit fokussiert der Band „auf den mit dem Bologna-Prozess angestoßenen Wandel hochschulischer (…) Lernkultur, der im Paradigmenwechsel vom Lehren zum Lernen (…) zum Ausdruck kommt“ (ebd.) Damit soll das Buch vor allem Hochschullehrende ansprechen, die  den Wandel zu ko-konstruktiven, neuen und virtuellen Lehr-Lernarrangements suchen und vollziehen. 

Im ersten Teil des Buches wird sich dem Thema der Reflexionen als wesentliche Voraussetzung onlinebasierter Studienformate – ein Kriterium kompetenzorientierter Lernarrangements (vgl. Kilian 2017, in Veröffentlichung) – genähert, während im zweiten Teil vor allem medien- und lerntheoretische Fundierungen digitaler Hochschullehre vorgestellt werden. Der dritte Teil liefert zentrale Impulse für die Praxis digitaler Lehr-Lernprozesse. Insofern stellt das Buch einen reichhaltigen Fundus bereit, die eigene Lehre – nicht nur an Hochschulen – kreativ zu bereichern. 

Ein Inhaltsverzeichnis findet sich hinter folgendem Link: http://www.springer.com/