Bran Van – Glee (1998)

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„CD des Monats

Ist mal wieder die Rede davon, daß jemand gerade die Popmusik neu erfindet, läuten bei Branchenkennern schnell die Alarmglocken. Allzu oft sind hoch gehandelte Talente bei genauerem Hinhören eben nicht mal die Hälfte wert. Hin und wieder allerdings kommt tatsächlich jemand, der einer statischen Musikszene neue Impulse injiziert. Namen wie Beck oder Massive Attack seien hier genannt, von den Altvorderen der 60er und 70er Jahre ganz zu schweigen. Nun also Bran Van 3000. Was aus diesem Musiker-Kollektiv aus Montreal werden wird, muß sich erst noch zeigen. Und einen neuen Meilenstein der Musikgeschichte wollen wir hier auch nicht willkürlich aufbauen. Obgleich: Den kanadischen Juno-Award für das beste „Alternative Music Album“ oder den Canadian Music Award als beste Gruppe gibt’s schließlich auch nicht aus Jux und Tollerei. „Glee“, daheim mittlerweile platinveredelt, ist ein Debüt, das im besten Sinne so extraterrestrisch klingt, als stamme es aus einer anderen Pop-Galaxie. Dort regiert eine symbiotische Lebensgemeinschaft von HipHop, Pop, Funk, Country, Rock, Drum & Bass, Punk und Jazz, und Neugier ist die Triebfeder allen Geschehens. Das besteht aus fetten Grooves und kernigen Gitarenriffs, rappenden Rappern, flötenden Sängerinne sowie von der Leine gelassenen Bläsern und Vibraphonen und erinnert konzeptionell an Kollegen wie die US-Anarcho-Popper Ween oder einen Frank Zappa auf dem Weg ins nächste Jahrtausend. Wem das zu abstrakt ist, der höre die Single „Drinking In L.A.“, vielleicht das „Loser“ (Beck) des Jahres 1998. (Stereoplay) “ (http://www.amazon.de/Glee-Bran-Van-3000/dp/B00000634L/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=music&qid=1210881966&sr=8-1)

Bran Van Portrait bei laut.de

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