Bohren & Der Club Of Gore – Black Earth (2002)


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„Schwärze. Warme Schwärze. Was auf dem vierten Album der vier Mühlheimer Zeitlupen-Jazzer dargeboten wird, ist mit Worten kaum besser zu beschreiben. Aus einer spärlichen Instrumentierung wird eine Musik geschaffen, die in der heutigen Welt, in der die Menschen irgendwie immer hektischer und unausgeglichener werden, wohl selten sein dürfte. In der jungen Vergangenheit wird immer wieder die Wichtigkeit des Phänomens ,Entschleunigung‘ propagiert. Menschen, die nur trendbewusst flüchtiges Abschalten genießen wollen, ist von dieser CD jedoch abzuraten, da sie nicht entschleunigt, sondern radikal ausbremst. Mit selten mehr als 10 bpm wird der Körper heruntergefahren, die Gedanken verlaufen sich, bis nur noch ein brummender Bass den Herzschlag zu bestimmen scheint. Der Soundtrack zu nächtlichen, ziellosen S-Bahnfahrten und urbaner Melancholie. Als Doom-Jazz umschreiben manche den Sound von BOHREN, was anhand von Songtiteln wie ,Destroying Angels‘ oder ,Skeletal Remains‘ und der unbestrittenen Schwärze vielleicht nahe liegt. Jedoch beinhaltet die Schublade ,Doom‘ auch meist eine Verzweiflung, die ich hier jedoch nicht zu finden vermag. Vielmehr berührt die Musik wie jene Melancholie, die einen befällt, wenn man nach einem Abend mit Freunden wieder einmal alleine die Wohnung betritt.
Hello darkness, my old friend…“ (http://musik.ciao.de/Black_Earth_Bohren_Der_Club_Of_Gore__Test_3126237)

Video „Midnight Black Earth“ bei youtube.com

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