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APHEX TWIN spaltet die Welt in diejenigen, die ihn bejubeln und erfürchtig seiner Musik lauschen und den „anderen“. In der Tat liefert er immer wieder überraschende Sounds aus seinem Elektroniklabor ab, wobei ich unsicher bin, ob die PCs bei ihm zu Hause nicht das Sagen und Komponieren übernommen haben, während er sich mit seinem Panzer in der Gegend umschaut und Schafe zusammentreibt oder den Inhalator sucht. Und er schafft so die Balance zwischen abstraktesten, digitalen Soundmonstern und allerfeinsten Melodien, die sich oft treffen, umspielen und Neues in die Welt bringen.
„Girl/Boy“ ist wohl eines der sperrigsten und zugleich großartigsten Alben des Jahres gewesen. Den Zeitgeist ignorierend eröffnet der Titelgebende Track „Girl/Boy“ mit Streichern, um diese mit allerschnellsten Breakbeats sofort zu vertreiben. Aber ganz aufgelöst werden sie nicht, sondern bilden eine Symbiose für kurze Zeiten, aber auch einen Kampf um die Dominanz im Titel. Für mich eines der ÜBERTracks in meiner Sammlung – und sollte ich einst von dieser Erde gehen, diesen Song an meinem Grab hörte ich gern.
Der Titel „Inkey$“ hingegen ist ein kühler, fast schon mathematisch-musikalischer Alptraum. Takte, Rhythmen, irgendwie Schwärze – alles da, nebeneinander stehend, aber nicht miteinander verbunden. Fehlt die Melodie? Fehlt die Wärme? Dementsprechend meine Bildassoziation und -wahl.
